Durch diese „Hohle Eiche“ muss er kommen

Christina/ Dezember 2, 2019/ Kultur

Sonntagmorgen, es ist wieder so weit: Stempeljagd im Harz. Noch fünf Stempel, dann ist die Wanderkaiserin zum greifen nah! Wir wandern durch „Hohle Eichen“ zur Echowiese, streifen durch idyllische Winterlandschaften zur Wüstung Selkenfelde und gehen über geschichtsträchtigen Boden zurück zum Ausgangspunkt nach Allrode. Ein Winterabenteuer, das uns drei neue Stempel bringt. Bleiben noch zwei bis zum Ziel.

Tiefgefrorener Boden
Es ist kalt an diesem Tag, das erste Mal in diesem Jahr. Der Boden ist gefroren als wir den Wanderparkplatz erreichen, der zwischen Allrode und Treseburg liegt. Der Weg ist geprägt von tiefen Furchen, die die Caterpillar-Fahrzeuge der Baumfällarbeiten hinterlassen haben. Es ist viel abgeholzt worden. Der Wald wirkt nackt, ein wenig gespenstisch und doch schön mit dem Rauhreif auf den Bäumen, der langsam heruntertropft, weil die Sonne die Luft erwärmt. Wir erreichen nach einem kurzen Marsch die Stempelstelle Nr. 55, die Echowiese Allrode.

Luftkurort Allrode
Es geht weiter zum Luftkurort Allrode. Von der Ortsmitte aus geht es zunächst Richtung Albrechtshaus. Das Albrechtshaus ist eine ehemalige Heilstätte – mittlerweile verlassen und verfallen. Wir überqueren die Bundesstraße und die Schienen der Selketalbahn. Noch 1,7 km, dann haben wir unsere nächste Stempelstelle erreicht: die Wüstung Selkenfelde.

Ein geschichtsträchtiger Platz
Wir sind überrascht, dass wir uns an einem geschichtsträchtigen Ort befinden. Auch, wenn die Wüstung Selkenfelde bereits vor dem 30-jährigen Krieg zerstört wurde, sind ein Stückchen weiter, am Kanonenplatz, die Spuren des Irrsinns sichtbar. Wir wandern auf dem Kaiserweg Richtung Stiege und haben das Gefühl in einem ehemaligen Schützengraben gelandet zu sein. Und ja, wie wir ein paar Minuten später erfahren als wir die Selkenfelder Schanze erreichen, irren wir nicht.

Am Straßenrand
Von der Selkenfelder Schanze gehen wir über den Kaiserweg Richtung Stiege. Leider geht es ein ganzes Stück an der Bundesstraße entlang bevor wir endlich wieder in den Wald abbiegen können. Nach einer Weile geht es rechts ab nach Allrode und siehe da, der Weg durch den Wald wird wieder richtig schön. Eine Stunde später erreichen wir unseren Ausgangsort: Allrode. Wir genießen die letzten idyllischen Blicke vom Ort aus im Licht der untergehenden Sonne. Schnell zieht es an, es wird kalt. Mit dem Auto geht es zu unserem letzten Stempelziel: dem Kloster Michaelstein bei Blankenburg.

Stempelglück im Taschenlampenschein
Es ist bereits recht dunkel als wir das Klostergelände erreichen. Das Terrain wirkt sehr verlassen, die Ausflügler sind weg, nur wenige Spaziergänger sind noch vor Ort. Wir gehen an den Teichen vorbei und stempeln im Taschenlampenschein die Nr. 59 in unser Stempelheft. Jetzt wäre noch ein Kaffee, nein besser ein Glühwein toll. Es geht zurück zum Bahnhof nach Bad Harzburg. Leider ist die Zeit für einen Glühwein zu knapp, der Zug wartet schon auf mich. Aber, aufgeschoben ist bekanntlich ja nicht aufgehoben und zwei Stempel im Harz stehen ja noch aus!

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