Rübeland in Stempelhand

Christina/ Dezember 9, 2019/ Alltagsgeschichten

Rübeland in Stempelhand, Galgenberg ist des Stempels wert. So poetisch könnte ich meinen Siegeszug im Ober- und Südharz beschreiben. Es sind die letzten beiden Stempel, die mir noch zum Wanderkaiserinnen-Glück fehlen. Und es ist ein tolles, ein würdiges Finale. Beide Stempel sind ein lohnenswerter Besuch. Und selbst das Wetter spielt mit: völlig regenfrei kann ich den Siegesstempel auf dem Neustädter Galgenberg in mein Buch drücken. Es ist ein bewegender und auch wehmütiger Moment als mir bewusst wird: „Wow, jetzt hast du 222 Stempel im Harz eingesammelt. Und was kommt jetzt?“ Eine einfache Antwort: Noch mehr schöne Wandertouren im Harz – ohne Stempeldruck!

Rübeland in Stempelhand
Es ist schon ein Weilchen her, dass ich zuletzt hier war: in Rübeland. Ich glaube, es war in 2016, damals war ich auf einer meiner Stempelmarathontouren im Harz unterwegs. Seinerzeit stand u.a. der Schornsteinberg in Rübeland auf dem Programm. Der Schornsteinberg ist mehr oder weniger gegenüber vom Hohen Kleef. Aber den habe ich mir eben bis zum Schluss aufgehoben. Das war gut so, wie ich seit gestern weiß. Der Weg auf den Hohen Kleef führt oberhalb der Hermannshöhle über einen schmalen Weg, vorbei an der Burguine Birkenfeld. Der Weg zur Stempelstelle ist bereits sehr schön, aber der Blick vom Aussichtspavillon auf dem Hohen Kleef ist perfekt. Und das im Winter, bei grauem Wetter. Ich bin sicher, hier will ich im Sommer nochmal hin.

Galgenberg ist des Stempels wert
Leider bleibt uns nur wenig Zeit auf dem Hohen Kleef. Hier oben sind schöne Wanderwege angelegt und gerne wären wir noch geblieben, aber wir wollen ja noch nach Neustadt. Dort befindet sich der Stempel 99 auf dem Galgenberg. Es ist die Harzer Holzdampflok, mein „Schicksalsstempel“ sozusagen! Aber noch ist es nicht so weit, denn der letzte Stempel macht es uns nicht ganz so einfach. Kurz vor unserem Ziel fängt es an zu regnen. Wir sind in Osterode (Südharz) und entschließen uns spontan zu einer kleinen Mittagspause. Im Auto ist es ja trocken. Und wir haben Glück, nach ein paar Minuten hört der Regen auf.

Auskunft im Café
Der Galgenberg ist nicht in unserer Wanderkarte eingezeichnet und in Neustadt nicht ausgewiesen. Was also tun? Wie beim letzten Mal vertrauen wir wieder auf das örtliche Personal und fragen sicherheitshalber in einem Café nach. Und Bingo, die Dame kennt zwar den Galgenberg nicht, dafür weiß sie aber wo die Stempelstelle liegt. Wir sind also auf dem richtigen Weg. Und klar, der „letzte“ Stempel muss natürlich in aller Ehrfurcht und genussvoll erwandert werden. Vorbei an einer Wetterfahne erreichen wir zunächst ein Schild, das uns sagt, wofür früher der Galgenberg genutzt wurde (Nomen est omen!). Und dann sehen wir sie, die Harzer Holzdampflok und den Stempelkasten HWN 99, der in der Holzdampflok steht. Insgesamt ist das Ganze recht aufwändig gemacht, passt ja zu meinem Triumph. Nur leider sind die beiden Bierflaschen leer, die auf dem Tisch stehen.

Siegerfoto, Siegerlächeln und ein historischer Eintrag
Ich bringe mich in Pose, um den letzten Stempeleintrag zu zelebrieren. Ich setze ein Siegerlächeln auf, Christian schießt das Siegerfoto. Zack. Da ist der Stempel 222 im Kasten, sowohl im Stempelheft als auch in meinem Handy. Wow, ich kann es noch gar nicht glauben. Mir schießt es durch den Kopf: „All die Zeit, all die schönen Wanderungen, all die schönen Begegnungen und Erlebnisse. Es war `ne geile Zeit.“ Mein Entschluss steht fest. Ich werde meiner „Stempelzeit“ noch einen weiteren, rückblickenden Artikel widmen. Aber davon ein anderes Mal mehr.

Einen Glühwein auf das Stempelglück
Das Wetter ist uns weiterhin freundlich gesinnt. Ein Weihnachtsmarktbesuch und ein wenig Glühwein zur Feier des Tages müssen noch her. Wir fahren nach Osterode am Harz und drehen noch eine schöne Runde auf dem Harzer Hexenstieg und gehen über die Sösetalsperre wieder zurück. Entlang an der alten Stadtmauer gehen wir Richtung Weihnachtsmarkt. Aber vorher legen wir noch einen Stop am Museum im Ritterhaus ein: da gibt es nämlich einen Sonderstempel! Jetzt ist das Glück perfekt: im Osteroder Winterwald genießen wir das verdiente heiße Getränk, das wohlig warm die Kehle herunterläuft. Was für ein Tag und was für ein Abschluss meiner Zeit mit dem Harzer Stempelheft!

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