Corona-Tagebuch: Das Ende der Mini-Weihnachtsmärkte

Christina/ Dezember 22, 2020/ Alltagsgeschichten

Zwölf Grad und Sonnenschein im Dezember und trotzdem Lust auf einen Glühwein? Nun, diese drei Wünsche lassen sich leider nicht miteinander vereinbaren. Während die ersten beiden Bitten an diesem Sonnabend erfüllt werden, gehen wir mit unserem dritten Wunsch leer aus: Wir haben den Mini-Drive-in-Weihnachtsmarkt am Triftweg in Rautheim verpasst. Seit Mittwoch regiert in Braunschweig der zweite Lockdown des Jahres. Frohe Weihnachten? Wir machen an diesem Tag das Beste daraus.

Schaukelpferd-to-go
In diesem Jahr gibt es notgedrungen alles to-go: ob Essen, Trinken oder Kinderspielzeug, alles ist irgendwie zum Mitnehmen. Gleich zu Beginn unserer ehrgeizigen Braunschweig-Umrundung am Wilhelmitorwall steht am Straßenrand eine besonders schöne Ausgabe eines Schaukelpferdes. Ein Mann mit Hund geht an uns vorbei und sagt: „Das war bestimmt nicht billig“. Wir nicken anerkennend. Nun haben wir selber keine Verwendung für das gute Stück, aber es findet sich bestimmt bald ein neuer Besitzer.

Der Mini-Weihnachtsmarkt ist geschlossen
Wir durchqueren den Bürgerpark Richtung Hauptbahnhof und gehen von dort über die Schillstraße und vorbei am Hauptfriedhof nach Riddagshausen. Wir folgen ein Stück der B1 bis wir Rautheim erreichen. Hier biegen wir rechts ab und erreichen die Triftstraße. Bereits von Weitem ist die überdimensionale Weihnachtspyramide zu sehen. Wir ahnen es natürlich schon, trotzdem bewahren wir uns für ein paar Sekunden die Hoffnung auf Glühwein, den Geruch nach Lebkuchenherzen und das Lachen fröhlicher Kinder im Kettenkarussel.

Dann stehen wir vor dem geschlossenen Tor, starren auf das Kettenschloss und die Buden. Wir sehen auch noch die Schiefertafeln, die Bratwurst, Glühwein und andere Leckereien anpreisen. Tja, außer Spesen nichts gewesen. Unverrichteter Dinge ziehen wir wieder ab. Die Stimmung ist kurzfristig etwas wehmütig. So gehört doch der Gang zum Weihnachtsmarkt in der Weihnachtszeit zum Fest wie der Gänsebraten zum ersten Weihnachtstag. Aber gut, das Wetter ist heute einfach zu schön, um traurig zu sein.

Auf der Schiene gestrandet
Am Schöppenstedter-Turm vorbei erreichen wir die Ebertallee. Diese überqueren wir und nehmen die nächste Abbiegung nach rechts Richtung Buchhorst. Wir gehen einfach immer geradeaus durch den Stadtwald bis es … plötzlich nicht mehr weitergeht. Huch! Ein Tor steht offen und es sieht so aus als könnte man über die Schienen auf die andere Seite gelangen. Also, ein offizieller Weg scheint uns das nicht zu sein. Unten angelangt wird uns schnell bewusst, dass wir die Böschung auf der anderen Seite aufgrund des dichten und dornigen Gestrüpps nicht unbeschadet erreichen werden. Wir drehen also besser um.

Es geht zurück zur Ebertalle. Diese überqueren wir und tauchen wieder ins Riddagshausener Grün ein. Zunächst kommen wir aber an ein paar lustigen Hühnern und ihrem bunten Hahn vorbei. Wir beobachen die illustre Runde einen Moment und nehmen dann Kurs auf das Kloster Riddagshausen.

Till Eulenspiegel und Uhlenhut
An der Borek-Villa bewundern wir einmal mehr das tolle Gebäude mit dem schönen Garten. Da fällt unser Blick auf die hohe Geländemauer. Hm, da ist ein Steinbild mit Till Eulenspiegel und einem Spruch daneben. Das ist doch neu oder? Leider können wir nicht so richtig entziffern, was dort steht. Das Ganze scheint in Altdeutsch verfasst zu sein. Till dankt irgendeinem Uhlenhut, wer immer das auch ist und was haben die beiden mit der Borek-Villa zu tun? Nun, an dem heutigen Tag können wir das Rätsel nicht lösen.

Über den Prinzenpark, den Nussberg und durch die (verwaiste) Fußgängerzone geht es langsam zurück in das westliche Ringgebiet. Die Apple-Watch zeigt uns an, dass wir über 20 km an diesem Tag um Braunschweig herum gewandert sind. Nicht schlecht!

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