Algarve: Traumstrände und Felsformationen
Das Charakteristische unserer Küstenwanderungen an der Algarve sind für mich die Traumstrände und Felsformationen. Besonders zwischen Sagres und dem Percorso dos Sete Vales Suspensos (dem Weg der sieben hängenden Täler) ist es die Erosion der Felsen, die mich immer wieder fasziniert. An der Steilküste treffe ich auf gelbe, rote oder terracottafarbene Gesteinsschichten – je nach Sonneneinstrahlung. Malerische Ansichten, vom Meerwasser ausgewaschene Höhlen, Tunnel, Schächte und Felsbogen, aber auch dem Meer vorgelagerte Felsnadeln und -spitzen begleiten unsere Wanderungen.
Algar Seco
Und dazwischen liegen immer wieder kleine Sandbuchten und Strände, die oftmals nur per Boot oder mit gewagter Kletterei verbunden, erreicht werden können. Dolinen, Schlucklöcher, Höhlen- und Spaltensysteme haben sich im Laufe der Jahre durch die Lösung des Kalk- und Sandsteins gebildet. Doch Vorsicht: Das Begehen der Küstenwege ist nicht ganz ungefährlich. Da ist zum einen der sehr stramme Wind vom Atlantik, der einen auf den Holzplankenwegen bei Algar Seco oder auch Ponta da Piedade förmlich aus den Socken hauen kann. Zum anderen ist das Gestein durch Wind, Wasser und Sonne an den Rändern recht brüchig. Nicht umsonst etwa hat die Regierung an einigen Stellen Warnschilder aufgestellt. Der 570 Meter lange Holzsteg Algar Seco mit seinen bizarren Felsformationen ist sicherlich ein Highlight der Atlantikküste. Der Tunnelgang, der sich in der Nähe des Restaurants befindet und zu einem natürlichen Balkon führt, ist allerdings ziemlich überlaufen und, wie ich finde, auch überschätzt. Von hier aus kann man weiter bis zum Leuchtturm die Klippen entlangwandern.
Dennoch, die Ausblicke und die zahlreichen Strände lassen mich ins Schwärmen kommen. Da ist zum einen der Praia da Marinha bei Carvoeiro. Dieser Badestrand konnte bereits mehrere Preise einheimsen und ist malerisch in die Steilwände der Felsalgarve eingebettet. Dann der Praia de Benagil mit den vorgelagerten Höhlen, die von kreisrunden Durchbrüchen in der Decke und faszinierenden Licht- und Schattenspielen charakterisiert sind. Ausflugsboote von Carvoeiro fahren diese Sehenswürdigkeiten regelmäßig an.
Ilha de Tavira
Wer, wie ich, Muschelsammlerin ist, ist am Praia do Barril auf der Ilha de Tavira bestens aufgehoben. Auf dem endlosen Badestrand lassen sich sehr schöne Muscheln in verschiedenen Formen und Farben sammeln. Ich musste mich sehr beherrschen schließlich nur so viel mitzunehmen, wie meine beiden Hände tragen konnten. Zudem kann, wer möchte, von Pedras d’el Rei kommend der Strand mit einer kleinen Schmalspurbahn angefahren werden. Sicherlich eine Gaudi für kleine Kinder und Eisenbahnfans.
Ponta da Piedade und Ria Formosa
Unbedingt zu empfehlen ist der Wanderweg von der Ponta da Piedade bis nach Lagos. Auch dieser Fußmarsch führt wieder an zahlreichen Stränden vorbei, z.B. den Praia do Camilo, der sich in der Nähe des Leuchtturms befindet. Weiterhin ist da der Praia do Pinhao, der Pinienstrand. Das grüne-blaue Wasser ist hier extrem klar. Und schließlich der Praia do Canavial und der Praia do Porte de Mos, die dem Ort Lagos etwas vorgelagert sind. Hier herrscht typische Urlaubsstimmung mit allem, was dazugehört: Kioske, Restaurants und laute Musik.
Im Naturpark Ria Formosa kommen Vogelliebhaber auf ihre Kosten. Ob Stelzenläufer, Löffler, Flamingos oder Reiher, über 200 Vogelarten sollen hier leben. Der Park bietet einen Lehrpfad, auf dem neben einer römischen Ausgrabung, eine ehemalige Pöckelstation, auch Vogelbeobachtungswarten bestiegen werden können. Die Männer mit den Stativen und Teleobjektiven lassen vermuten, dass sich das Warten lohnt.