Ausstellung: „Die Tanzenden“ von Heinrich Römisch
Hier ist ein Multitalent am Werk. Heinrich Römisch stellt im „Kleinod“ nicht nur eine Anzahl seiner zahlreichen Bilder aus. Nein, er setzt mit dem Blue Moon Trio auch gleich den musikalischen Rahmen dazu. Chapeau! Das nenne ich bewundernswert. Zumal ich selbst weder ein Zeichen- noch ein Maltalent besitze. Das nötigt mir Respekt ab. Im Verlauf der Vernissage, wie sollte es anders sein, wird auf Wunsch Sekt ausgeschenkt. Einziges Manko, das Ladengeschäft ist so klein und eng, dass es fast unmöglich ist, sich einen aussagekräftigen Eindruck vom Werk zu verschaffen. Aber auch da hat die Besitzerin Hilke Schneidewind eine Lösung parat: „Kommen Sie einfach an einem anderen Tag wieder!“ Und das sei noch verraten: bis zum 31.08.2024 ist noch Zeit dafür.
Family-Business
An diesem Abend ist der kleine Schmuckladen im Olschläger sehr gut gefüllt. Man kennt sich zum Teil untereinander. Klar, zu solchen Events werden meistens die Freunde eingeladen. Bereits nach kurzer Zeit sind die Scheiben des Geschäfts beschlagen. Ich bin vom ständigen Vogelgezwitscher irritiert, bis ich merke, dass der Ton dann erklingt, wenn jemand die Eingangstür öffnet. Wir holen uns an der „Theke“ ein Sektchen und warten darauf, dass die Vernissage eröffnet wird. Das Konzept scheint jedoch ein wenig vom Üblichen abzuweichen. Das Blue Moon-Trio ergreift die Instrumente und spielt „Please do nothing till you hear from me“. Nach diesem jazzigen Auftakt, richtet Schneidewind ein paar Worte an das Publikum. An dieser Stelle werden dann die Zusammenhänge deutlich: Heinrich Römisch spielt Bass, Matthias Wandersleben ist an den Drums und Elmar Vibrans am Piano. Letzterer ist auch zufällig der Ehemann von Schneidewind. Ein Family-Business sozusagen. Zu den Bildern und deren Entstehung gibt es leider keine Informationen.
Die Tanzenden
Um mehr sowohl über die Bilder als auch den Künstler zu erfahren, gibt es den Internetauftritt. Hier wird auch deutlich, wie vielfältig das Oeuvre des Künstlers ist. Sind seine Motive auch oftmals Personen in Bewegung, so unterscheiden sie sich doch in den Stilrichtungen. „Neben Malerei und Zeichnung mit Tusche, Bunt- und Bleistift, Kreiden, Kohle, Ölfarbe, Acryl, Tempera usw. nicht selten zusammen als Mischtechnik eingesetzt, werden die Bilder collagenartig zusammengestellt und weiter behandelt“, so lässt uns Römisch auf seinen Seiten wissen. Es geht also um den menschlichen Körper in Bewegung – mal „solo“ als Flamenco- oder Regentänzer und -tänzerinnen. Aber meistens zu Zweit, ineinander verschlungen im Tango oder im Lindy Hop springend.
Bei dieser Wandelbar- und Vielseitigkeit sehen wir den Künstler bestimmt bald an anderer Stelle wieder.