Des Daimlers Herrgottsbescheisserle

Christina/ Oktober 9, 2009/ Kultur

Bekanntlich kann der Schwabe alles, außer Hochdeutsch. Warum sollte es also im Land der Tüftler nicht auch für das islamische Zinsverbot eine Lösung geben? Besonders, wenn ein nationales Heiligtum, „das Heilig’s Blechle“ wie der Daimler im Volksmund genannt wird, am schwächeln ist.

Gesagt, getan. Spätestens seit dem 07. Oktober wissen wir, dass der Daimler jetzt auch islamkonforme Auto-Finanzierung anbietet. Das ist sozusagen die schwäbische Maultasche als trojanisches Pferd. Sprich, auch der einkommensschwächere Wüstensohn soll künftig seinen Daimler kaufen können. Ein schwäbisch-arabisches Joint-Venture der Finanzierung soll es möglich machen. Und um die Wächter des islamischen Zinsverbots nicht zu düpieren, hat der Schwabe sich ans „Herrgottsbescheisserle“ – hierzulande auch als Maultasche bekannt – erinnert. Denn: Das Alte hat sich oft bewährt. Schönen guten Abend!

Was es mit dem Zinsverbot auf sich hat?

„Das islamische Zinsverbot, vom Propheten Mohammed gleich an mehreren Stellen des Korans verankert, hat soziale Gründe. Der Religionsstifter wollte im handelsfreudigen und geschäftstüchtigen Orient mit der Praxis aufräumen, dass Geldverleiher ihre Schuldner bis aufs letzte Hemd ausnahmen. Sein wirtschaftliches Ideal war das einer solidarischen Gemeinschaft der Gläubigen, in der den Armen gegeben wird, damit sie sich aus ihrer Armut befreien können.“ (Quelle: Zeit-online.de

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