Humor ist, wenn man trotzdem baut!
Finanzkrise. Wer rettet Dubai? So lautet einer der angekündigten Artikel in der neuen Ausgabe von „zenith“ (03/09). Im Gespräch mit Sultan BinNasser al-Sawaidi ist allerdings wieder keine Spur einer wirklichen Krise zu entdecken. „Sie (die Einwohner Dubais – Anm. d. Red.) kaufen nicht viel …“ heißt es da. Und: „Der Automobilhandel ist besonders betroffen“ (s.hierzu auch: Des Daimlers Herrgottsbescheisserle).
Jetzt will ich es aber wissen. Ein kleine Recherche im Internet bringt mich weiter. Also doch. Es gibt sie. Die Finanzkrise Dubai 2009. Ein Schuldenberg von 84 Mio. Euro sei zu stemmen. Ist das Herrn al-Sawaidi entgangen oder wurden in dem Interview die falschen Fragen gestellt? Interessanterweise waren auch noch die Prestige-Bauprojekte „The World“ und der „Burj Dubai“ im Januar vom Baustopp bedroht. Dies aber wohl nur kurzfristig. Denn im Oktober lautet die Headline bereits wie gewohnt: „Dubai: Größte Rennbahn der Welt!“ Wenn es wieder Superlative gibt, kann alles nicht so schlimm sein.
Die linke Wochenzeitung „Jungle World“ jubelt noch im März „Schluss mit Luxus“ und spricht gar vom Niedergang des Wüstenstaats. Am Ende des Artikels zeigen sich gar sozialistische Züge wenn es heißt: „Es wird sich zeigen, wie lange sich dies noch unter den Teppich kehren lässt, wenn Dubai nun in die Rezession gerät und 20 Prozent reiche Golfaraber einer weitaus größeren Masse Ausgebeuteter und Verarmter gegenüberstehen.“ Nun an Unruhe-Meldungen oder gar Streiks aus Dubai kann ich mich nicht erinnern.
Zum Schluss wird dann auch noch gezwitschert, äh getwittert, zur angeblichen Finanzkrise. Aber auch das wirft einen Wüstensohn nicht vom Kamel! Nein, wir können eine tiefgreifende Krise am Golf einfach nicht bestätigen. Wir bleiben dran, Ihr bitte auch!
Zum Weiterlesen:
- Finance News: Finanzkrise: „Dubai zahlt hohen Preis für risikofreudige Expansion“
- Pressemitteilung: „Dubai: Größte Rennbahn der Welt!“
- Jungle World: „Schluss mit Luxus“
- Twitter-Trends: „Finanzkrise“