Lost in Stapelburg
Langes Wochenende, schönes Wetter, was liegt näher als ein Wanderausflug? Gesagt, getan. Die nächste Etappe des Klosterwanderwegs steht auf dem Programm: Von Benzingerode zum Kloster Ilsenburg soll es gehen. Gleich beim Wandereinstieg unterläuft uns der erste Fauxpas: Wir haben die falsche Busnummer im Kopf und lassen den richtigen Bus ohne uns abfahren – direkt vor unserer Nase. Egal, Flexibilität und Innovation sind ja unsere Stärke. Also beschließen wir in Wernigerode zu starten und dafür bis nach Stapelburg zu wandern. Dort erleben wir unsere nächste Überraschung – aber davon später mehr.
Himmelfahrtsgegröle
Leider ist der Klosterwanderweg mal wieder suboptimal ausgeschildert, sodass wir beinahe eine Stunde damit verbringen, den richtigen Einstieg zu finden. Schließlich finden wir doch noch den Startpunkt am Eichberg und wandern gemütlich zum ersten Besichtigungspunkt: dem ehemaligen Kloster Himmelspforte. Leider wurde das Gebäude Anfang des 18. Jahrhunderts zerstört, aber immerhin gibt es einen Sonderstempel! Wir gehen weiter Richtung Lutherstein, begleitet von einem martialischen Gegröle aus der Ferne. Vermutlich bereits betrunkene „Väter“ auf ihrer Vatertagstour. Am Lutherstein legen wir eine kleine Regenpause ein, dann geht weiter Richtung Kloster Drübeck.
Kaffee im Gartenhaus
In Drübeck gönnen wir uns eine Kaffeepause im Gartenhaus-Café. Das Kloster hat eine sehr schöne Parkanlage, in der jedes Jahr im August die „Romantische Nacht“ stattfindet. Von Drübeck aus nehmen wir einen idyllischen Waldweg, der uns direkt zum Kloster Ilsenburg führt. Durch den Ort geht es Richtung Eckertal (als Tal und Ort). Wir entdecken einen sehr malerischen Wanderpfad, durchqueren schließlich den Ort Eckertal und kommen kurze Zeit später in Stapelburg an.
Per Anhalter nach Salzgitter-Bad
Tja, da wir uns heute Morgen spontan zur Rückfahrt ab Stapelburg entschieden haben, wussten wir nun natürlich nicht, wo sich der Bahnhof befindet. So haben wir an diesem Tag das zweite Mal Pech mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Leider gehen wir in die falsche Richtung, sodass uns der Zug vor der Nase wegfährt. Nun ja, ärgerlich, aber der nächste Zug sollte in einer Stunde fahren – dachten wir jedenfalls. Ein Blick auf den Fahrplan belehrt uns eines Besseren: Der nächste Zug nach Vienenburg fährt erst in zwei Stunden (!). Nun, wer schon einmal in Stapelburg war, wird wissen, dass zwei Stunden dort eine SEHR lange Zeit sein können. Aus Verzweiflung stellen wir uns nach kurzer Zeit an die Ausfallstraße Richtung Vienenburg. Und siehe da, wir haben Glück. Nach kurzer Zeit hält ein sehr nettes Paar aus Salzgitter an und nimmt uns mit zum Bahnhof Salzgitter-Bad. Und noch einmal haben wir Glück: „Unser“ Zug nach Braunschweig fährt gerade in den Bahnhof ein als wir dort ankommen. Ende gut, alles gut.
Trotz des teilweise ansteigenden Adrenalinspiegels hat uns die 3-Klöster-Tour von Wernigerode nach Stapelburg sehr gut gefallen.