Es klingt verlockend: Aufmerksamkeit und Anerkennung, Fahrdienst, Taschenträger, Zugang zu wichtigen Persönlichkeiten der Öffentlichkeit und die Gewissheit immer steigender Diäten. Diese Versuchungen stehen für die Anziehungskraft des Abgeordnetendasein im Deutschen Bundestag. Die Schattenseiten? Öffentliche Angreife in den sozialen Medien, durch die Presse und die eigene Partei. Entfremdung von der eigenen Familie durch lange Arbeitszeiten und außereheliche Affären. Und natürlich immer
Ambiguitätstoleranz praktizieren: So geht’s „Zwölf Wochen in Riad“ heißt das Buch der Journalistin Susanne Koebl. Der Untertitel dazu könnte lauten: „Warum der Westen lieber auf lukrative Aufträge als auf Menschenrechte setzt“. Tatsächlich lautet er: „Saudi-Arabien zwischen Diktatur und Aufbruch“. Ist das eigentlich eine Entweder-oder-Frage? Wenn ich an China denke, so scheint beides gleichzeitig möglich zu sein. Pauschal zugespitzt ließe sich