An diesem Sonntag standen fünf Stempel rund um Friedrichsbrunn auf dem Programm: der Bergrat-Müller-Teich (HWN 190), die Große Teufelsmühle (HWN 189), der Laubtalblick (HWN 191), das Bärendenkmal (HWN 184) und der Bremer Teich (HWN 196). Dass daraus dann nur drei Stempel und ein Sonderstempel wurden, lag nicht an unserer mangelnden Wanderorientierung (zur Erinnerung: wir sind NICHT mit App oder GPS unterwegs, sondern verlassen uns auf die Ausschilderung vor Ort und unseren Common Sense!). Vielmehr hatten wieder ein paar absolute Idioten, die Stempel geklaut. Aber, der Reihe nach …

Die Wanderung haben wir am Parkplatz „Ramberg“ in Friedrichsbrunn begonnen. Wir folgten zunächst der Ausschilderung Richtung „Bergrat-Müller-Teich“ auf dem Ramberger Höhenweg, dachten wir jedenfalls. Folgende Laufrichtung hatten wir uns überlegt: Laubtalblick, Bergrat-Müller-Teich, Bremer-Teich, Bärendenkmal, Große Teufelsmühle und zurück zum Ausgangspunkt. Naja, letztendlich war die Große Teufelsmühle am besten ausgeschildert, sodass wir dort zuerst landeten – aber, das sind wir ja flexibel. Dort angekommen erlebten wir gleich unsere erste Enttäuschung: zwei Wanderpaare hielten sich gerade dort auf und als sie uns als Stempeljäger identifiziert hatten, wiesen sie sogleich darauf hin, dass der Stempel entwedet sei. Na, das ging ja richtig besch….. los. Im Grunde genommen darf man sich über solche asozialen Idioten natürlich einfach gar nicht ärgern. Ich weiß auch nicht warum mir gleich wieder der Gedanke an mein virtuelles pneumatisch betriebenes Bolzenschussgerät in den Sinn kam;-). Aber das ist eine ganz andere Geschichte. Nachdem die vier unsere enttäuschten Gesichter gesehen haben legten sie aber gleich damit nach, dass die anderen Stempel in Richtung Bremer Teich unversehrt sein. Na immerhin.

Der weitere Weg Richtung Bärendenkmal hätte ins Auge gehen können, weil die Ausschilderung an den entscheidenden Stellen – nämlich den Kreuzungen – mal wieder stark verbesserungswürdig war. Aber an diesem Tag hatte der Wandergott seine schützende Hand über uns ausgebreitet, sodass wir alle Stempelstellen ohne Verzögerung erreichten. Die Stempelstellen „Bärendenkmal“ und „Bremer Teich“ würde ich als insgesamt eher unspektakulär bezeichnen, weil sie weder schöne Ausblicke bieten noch sonst ein besonderes Flair. Gleiches gilt für den eher langweiligen Laubtalblick – zumal auch hier die Stempelräuber wieder am Werk gewesen waren. Die Tatsache allerdings, dass Ende des 17. Jahrhunderts die Anhaltinischen Bären entgültig ausgelöscht waren,ist natürlich mal wieder ein erschreckendes Beispiel für den menschlischen Jagdtrieb, der vor nichts und niemandem Respekt zu haben scheint. Das Bärendenkmal nämlich markiert diejenige Stelle, an der im November 1696 in den Anhaltischen Forsten der letzte Bär erlegt worden ist.

Allerdings haben wir unterwegs – auch abseits der Stempelstellen – mal wieder ein paar interessante Entdeckungen gemacht. Angefangen von einer „krisensicheren“ Bank an der Großen Teufelsmühle, über den letzten Bären am Bärendenkmal hin zum Gartenzwerg-Kitsch am Bremer-Teich und weiter zur historischen Heer- und Handelsstraße mit einem Grenzstein von 1603 (Sonderstempel!) und schließlich einer Wiese mit fünf süßen Kälbern, die ihre ersten Gehversuche unter der strengen Beobachtung ihrer Mütter vornahmen. Ach und nicht zu vergessen der „Friedrichsbrunnen“ am Ortsausgang vom gleichnamigen Ort. Angeblich hat Friedrich der Große hier mal gerastet und bei der Gelegenheit dem Ort gleich mal seinen Namen gegeben. Sollte ich das auch mal versuchen:-)?

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