Blume mit Biene

Urlaub in der Heimat?! In diesem Jahr ist alles anders, aber in die Berge sollte es trotzdem gehen. Warum nicht in die oberbayerischen Voralpen? Habt Ihr schon einmal von dem Dorf „Fall“ gehört? Nein? Ich bislang auch nicht. Das Dorf liegt ca. 13 km von Lenggries entfernt und damit auch nicht weit von Bad Tölz, das sagt euch vielleicht etwas. Tegern- und Walchensee sind direkt um die Ecke. Möglicherweise ist euch auch der Sylvensteinstausee dort bekannt.

Von Fall aus haben wir vier Wanderungen unternommen. Die erste ging zum Hirschhörnlkopf, die zweite auf die Hochalm. Eine dritte Tour bei Lenggries hat uns zum Geierstein geführt. Das Highlight der Woche war sicherlich die Tour von der Seilbahnstation Brauneck zur Benediktenwand.

Die ersten beiden Touren, Hirschhörnlkopf und die Hochalm, sind vergleichsweise mit ca. 800 HM gut zu bewältigen. Die Anforderungen an die Technik sind gering, bei Regen allerdings ist es von Vorteil, wenn ihr auf Kiesgeröll trittsicher seid.

Die Wanderung auf den Geierstein ist schon etwas fordernder. Der Aufstieg beginnt am Schloss Hohenburg. Der Weg zum Gipfel ist teilweise steil, die Aussicht auf dem Gipfel auf Lenggries und das Umland entschädigt mal wieder für alles. Auf halber Strecke, am Markeck, einem kleinen Felssporn mit Aussicht, empfehle ich auch die Bank, auf der man wie auf einem Thron sitzt und einen tollen Rundblick hat. Oben auf dem Gipfel fühle ich mich wie in einem Winnetou-Film. Und tatsächlich, ein Wanderer wirft sein Handy an und spielt die Titelmelodie des Indianerfilms. Ein toller Moment.

Am anspruchsvollsten aber definitiv auch am schönsten ist die Rundwanderung auf dem Brauneck mit der Bendediktenwand. Hier wird dem „Hobby“-Wanderer besonders an den Achselköpfen einiges abverlangt. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und alpine Vorerfahrung, so mahnt es ein Schild vom DAV zu Beginn der Strecke an. Könnt ihr alle drei Voraussetzungen auf euch vereinen, so ist das definitiv von Vorteil. Eine wirklich anstrengende Tour, was auch mit der Zeitknappheit zusammenhängt. Diese ergibt sich daraus, dass die Seilbahn nur von 08:15 Uhr – 17:00 Uhr in Betrieb ist. Wenn man die zusätzlichen 1000 HM hoch und runter nicht auch noch machen möchte – was von der Strecke her auch keinen Sinn macht – muss man sich also schon ganz schön beeilen, um den Rundweg zu schaffen. Ein Stück weit läuft man auf der Strecke auch auf der Via Alpina.

Markante Punkte der langen und sehr aussichtsreichen Wanderung sind: der Schröderstein (1548 m), Stangeneck (1648 m), der Latschenkopf (1712 m), die Achselköpfe (1709 m) und die Benediktenwand 1801 m), die Königin des Isarwinkels. Zurück geht es über den Altweiberstieg zur Bichleralm (1438 m) und von dort weiter zur Quenger Alm, wo wir kurz einkehren und noch schnell ein kühles Getränk zu uns nehmen, bevor es zur Bergbahn und hinab ins Tal geht.

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