Das Wasserschloss von Veltheim
„Tausend Mal vorbeigefahren, tausend Mal ist nichts passiert. Tausend und einen Tag und es hat Zoom gemacht.“ So, oder so ähnlich könnte ich meine heutige Entdeckung erklären. Ich weiß nicht, wie viele Male ich wirklich durch Veltheim (Ohe) geradelt bin. Aber bisher war mir ein entzückendes Kleinod des Ortes entgangen: Das Wasserschloss von Veltheim.
Wie konnte das passieren?
Für die Nachbearbeitung meines Beitrags zum letzten Veltheim-Besuchs zeichne ich die Strecke gedanklich auf Google Maps nach und stoße dabei auf das Wasserschloss. Ich kann es mir nicht erklären, wie mir diese herrschaftliche Anlage durch die Lappen gehen konnte? Es ist mir fast peinlich. Aber heute kann ich meine Ehre mit der gezielten Anfahrt des Bauwerks rehabilitieren.
Ich starte wie immer am Ringgleis des westlichen Ringgebietes und fahre zunächst Richtung Südsee, biege aber vorher links ab und folge der Ringgleisroute. Ich passiere den Braunschweiger Golfplatz und erreiche Rautheim. Vorbei am Schöppenstedterturm fahre ich Richtung Sickte und biege in die Herzogsberge ab. In Sickte fahre ich zunächst nach Neuerkerode und biege links nach Veltheim ab. Ich passiere die Voigtsmühle und fahre über einen Feldweg bis nach Veltheim (Ohe).
Im Ort frage ich eine Postangestellte nach dem Weg zum Wasserschloss. Über die Neue Straße und die Kirchstraße komme ich zum Ziel. Dann bin ich wirklich überrascht, ja, geradezu erstaunt über die Schönheit und die Lage des Wasserschlosses. Ich beobachte die Karpfen im Schlossgraben und lasse meinen Blick über den ausschweifenden Park wandern.
Die Gänseflüsterin
Über die Brücke erreiche ich das Torhaus des Schlosses. Ich bleibe einen Moment stehen und lassen den Innenhof auf mich wirken. Ich stehe einer sehr schönen und gepflegten Anlage gegenüber. Ich überquere den Hof, immer noch in Bann gezogen von dem schönen Bauwerk. Am anderen Ende sehe ich eine ältere Dame, die sich mit drei Gänsen unterhält. Als sich die Frau meiner Anwesenheit bewusst wird, erklärt sie mir, dass sie immer mit den Gänsen spräche, da diese sie bereits von klein auf kennen würden. Fremde Personen würden sie wohl eher beißen. Ups, dann passe ich wohl besser mal auf.
Mit dem Segen eines Pferdes
Ich umrunde das Wasserschloss erfürchtig und lichte es von allen Seiten ab. Ich freue mich sehr, dass ich dieses pittoreske, ruhige und wirklich entspannende Plätzchen für mich entdeckt habe. Gleich hinter dem Schloss verläuft übrigens ein schöner Radweg, den ich nach der Außenbesichtigung einschlage. Als ich zwei miteinander vertraute Pferde auf einer Weide entdecke, lege ich nochmals einen Stop ein. Ich kann es kaum glauben, aber der Gaul beäugt mich, nimmt mich fest in den Blick und bewegt mehrmals seinen Kopf auf und ab als wolle er meine Dasein begrüßen und anerkennen. Ich bin total fasziniert von der Szene und fühle mich sehr willkommen. Mit einem schönen Gefühl in der Bauchgegend verabschiede ich mich ausführlich von den beiden und folge der Ausschilderung nach Hemkenrode.
In Hemkenrode werde ich am Ortseingang auf einen heimischen Honigverkauf aufmerksam, dann fahre ich auch schon Richtung Schulenrode. Und tatsächlich mache ich dort die zweite Entdeckung des Tages, indem ich auf die ehemalige Gaststätte Jägerhaus stoße, die mir bislang ebenfalls nicht aufgefallen ist.
Eine Schwanfamilie
Über Cremlingen komme ich zurück nach Braunschweig und nehme dann die Ebertallee bis nach Riddagshausen. Hier gönne ich mir einen Abstecher an den Teichen vorbei und habe das Glück eine Schwänin mit ihren Kleinen ablichten zu dürfen. Papa Schwan schaut zwar skeptisch und wachsam, merkt aber wohl, dass von mir keine Gefahr ausgeht.
Sehr glücklich über meine beiden Entdeckungen und den schönen Abschluss mache ich mich auf den restlichen Heimweg.