Hunde als Künstler = Hündstler in der Galerie einRaum5-7
„Ist das Kunst oder kann das weg?“ Irgendwie hat jeder schon einmal diese (scherzhafte) Frage gehört. Wie und wann genau diese Äußerung entstanden ist, ist nicht bekannt. Meist wird aber die unabsichtliche Zerstörung zweier Kunstwerke des Künstlers Joseph Beuys (1921 – 1986) als Ursprung genannt. Dass es dieser Ausspruch allerdings auch im Zusammenhang mit „Hündstler“ gibt, war mir bis zum vergangenen Sonnabend neu. Die „Hundst“ ist noch bis zum 27. Juli 2024 in der Galerie einRaum5-7 hier in Braunschweig zu besichtigen.
Aus Kunst wird Hundst
Ich sehe die Fragezeichen in euren Augen. Geht euch gerade ein „Was soll der Quatsch“ durch den Kopf? Hier kommt des Rätsels Lösung: Es geht um eine Husky-Ausstellung. Aber nein, nicht die Hunde stehen im Mittelpunkt der Show, sondern deren Kunstwerke. Eben die Hundst. Zugegeben, auch ich schwanke zwischen Kopfkratzen und hochgezogenen Augenbrauen als ich per Mail über die Veranstaltung informiert wurde. Um die Wahrheit zu sagen: Meine Motivation mal vorbeizuschauen waren natürlich die knuddeligen Biester.
Zur Vernissage am Freitag habe ich es leider nicht geschafft. Das Spiel Deutschland gegen Spanien war einfach zu spannend. Am nächsten Tag stand ich aber zu kurz nach 16 Uhr auf der Matte. Vor der Galerie sehe ich schon vier Huskies. Nanu, führen die etwa durch die Ausstellung? Drinnen werde ich gleich freundlich von der Initiatorin, Susanne Vahrmeyer, angesprochen. Interessiert lasse ich mir die Hintergründe der Expositionsidee erklären. Aus ganz Europa wurden innerhalb von sechs Monaten Hundstwerke von 42 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Sammelbüchern zusammengetragen und nach Braunschweig gesendet. Wow! Das überrascht mich. Gleich am Eingang fällt mein Blick auch sogleich auf ein Bild, das alle beteiligten Hündstler zeigt. Daneben stehen in einer kleineren Version die Namen der haarigen Kunstschaffenden.
Was die Liebe zum Hund alles bewirken kann
Als bekennender Hundefan werde ich an diesem Nachmittag besonders von der Begeisterung der anwesenden „Frauchen“ und „Herrchen“ mitgenommen. Vahrmeyer erklärt mir, dass ihr Mann, ein Designer, die eingesendeten Werke nicht nur liebevoll gerahmt und arrangiert hat. Nein, er hat auch noch eine Art „Katalog“ dazu entwickelt mit Texten, die die Kunstwerke beschreiben. Stark! Da steckt wirklich ganz viel Engagement und Liebe drin.
Mit einem kühlen Wasser in der Hand beginne ich den Rundgang. Vielleicht erschließt sich mir nicht bei jedem Ausstellungsstück der „hündstlerische“ Gedanke hinter dem Werk. Die Idee aber finde ich wirklich innovativ und gelungen. Schließlich geht es hier darum, die Aufmerksamkeit auf die „Husky Darkside Community“ zu lenken, um diese Gemeinschaftsaktion zu unterstützen. Hier kann ich nur sagen: Two thumbs up für dieses Projekt.