Im Haus der Schlaraffen: Das Trio Mellounge beim Stelldichein
Es ist wieder Zeit für einen amüsanten Abend im Haus der Schlaraffen. Diesmal ist das Trio Mellounge zu Gast. Das Ehepaar Ullmann im Zusammenspiel mit Götz Kämpfe führt uns in die Zeit der Schlager aus den 20er, 30er und 60er Jahren. Mit Verve und offensichtlichem Spaß am Singen unterhält das Trio den Saal auf das Beste. Nach zwei Stunden vergnüglicher Show erhalten die Künstler zu Recht einen langanhaltenden Applaus. Und natürlich darf der Ruf nach einer Zugabe nicht fehlen.
Charlie Chaplin und Georg Kreisler
Was mir an diesem Abend besonders gut gefällt ist nicht allein die charmante Darbietung von Ursula Ullmann. Mich interessiert besonders die Geschichte hinter den „Alten, bösen Liedern“ von Georg Kreisler. Ich freue mich, dass die Sängerin etwas Licht ins Dunkel bringt. So erzählt sie z.B. von der Freundschaft zwischen Charlie Chaplin und Georg Kreisler. Ich erfahen, dass der in Österreich geborene Künstler sozusagen der Haus- und Hofkomponist Chaplins war. Seine Texte sind nicht nur humorvoll, sie sind auch intelligent und unterhaltsam. In diesen, nicht immer lustigen Zeiten, tut es einfach gut, sich einen entspannten Abend zu gönnen und die Sorgen außen vor zu lassen.
„Ich bin von Kopf bis Fuß …“
Wer kennt ihn nicht, den Klassiker aus dem Film „Blauer Engel“, vertont von der verführerischen Marlene Dietrich? Das Lied stammt aus der Feder von Friedrich Holländer. Ebenso wie Kreisler ein Migrant in den USA. Beide kommen dort durch ihr musikalischen Talent zu Ehren. Als dritter Komponist dieses Abends kommen Lieder von Günter Neumann auf die Bühne. Gerne sang Neumann auch Couplets. Unter dem Begriff versteht man ein mehrstrophiges witzig-zweideutiges, politisches oder satirisches Lied mit markantem Refrain.
Willi Kollo, Bill Ramsey und Max Raabe
Nach der Pause begibt sich das Trio in die 60er Jahre. Ein beliebter Klassiker von Bill Ramsey, die Zuckerpuppe aus der Bauchtanzgruppe, wird von Dieter Ullmann performed und von Ursula getanzt. Auch das launige „Ich bin nur gut, wenn keiner guckt“ von Max Raabe erheitert das Publikum. Bei allen Liedern wird das Ehepaar Ulmann von Götz Kämpfe entweder mit Djempe oder mit der Gitarre begleitet. Kämpfe, der die ganze Zeit eine Hut trägt, erinnert mich mit seinem immer gleichbleibenden und gleichgültig schauenden Blick an den Song „My name is Peter“ von Helge Schneider. Man sei mir nicht bös, das ist wohlwollend gemeint. Mir hat es gefallen.
Als das Trio nach knapp zwei Stunden aufhören will, verlangt das Publikum nach Zugaben. Mit dem Lied „Die Hauptsache ist …“ von Willi Kollo endet dieser unterhaltsame Abend. Wer mehr wissen oder sehen möchte, dem empfehle ich die beiden Videos am Ende dieses Beitrags.