Klischeefischen im Kino
Stereotype entstehen oftmals in öffentlichen Diskursen und werden noch öfter in ihnen verfestigt. So gesehen gestern im Kino. Der Film „Lachsfischen im Jemen“ ist ein klassisches Beispiel für meine Eingangsbehauptung. Obwohl ich den Film kurzweilig fand und der Plot durchaus charmant ist, strotzte der Streifen nur so vor Klischees. Was sich hier zusammentragen lässt, scheint die ideale Beschreibung à la Hollywood eines schrulligen, aber liebenswerten Arabers zu sein:
- Tritt der Araber mal nicht als Terrorist sondern als Sheikh auf, ist er unheimlich reich.
- Er weiß nicht so recht, was er Sinnvolles mit all seinem Geld anfangen soll, nachdem er bereits diverse herrschaftliche Anwesen in Europa gekauft hat.
- Alles, was er tut, geschieht im Namen Allahs und grenzt an Wunder.
- Natürlich hat er viele Frauen und keine davon bekommt der Kinobesucher zu Gesicht.
- Der „Westler“ hält den Sheikh für ein wenig schrullig, sein Geld nimmt er aber gerne.
- Da es aus den arabischen Ländern nur Schlechtes zu vermelden gibt, braucht man zudem im Westen dringend eine positive Story.
- Mit den fortschrittlichen Ideen kann niemand im Heimatland des Sheikhs etwas anfangen – natürlich nicht, denn da sind ja alle rückständig, wie man weiß.
- So darf der Araber also in seine zweite Rolle schlüpfen – den Terroristen – und auf den Sheikh ein Attentat verüben.
- Der Glaube an Allah lässt den Sheikh aber am Ende siegen.
PS: Womankind does not get away scot-free either. Even though she does not have to stand her ground behind „the stove“ anymore but is allowed do that meanwhily within the financial world she has to be at least beautiful, rather thin and flawless – from the in- and outside. Well Ladies, there is work to do:-)