Pflanzenvielfalt auf La Réunion
Die Tier- und Pflanzenwelt auf La Réunion im Indischen Ozean ist fantastisch. Seit es Pflanzenbestimmungs-Apps, wie z.B. „Picture This“ gibt, ist es einfach geworden, das eigene Wissen über Gewächse in aller Welt zu erweitern. Auf der zu Frankreich gehörenden Vulkaninsel laufen wir täglich durch ein Open-Air-Gewächshaus. Einiges von den Pflanzen, die uns auf unseren Wanderungen begegnet sind, haben ich in Fotos festgehalten.
Kommen uns einige Gewächse, wie der Weihnachtsstern, die Trollblume oder das Johanniskraut bekannt vor, staunen wir über den Fackelingwer, den Flammenbaum oder die Bolivien-Fuchsie. Die Insel La Réunion hat nur zwei Jahreszeiten: Winter und Sommer. Wobei im Grunde genommen immer T-Shirt-Wetter ist, nur in der Nacht kann es empfindlich kühl werden. Der Winter, von Mai bis Oktober, gilt als Trockenzeit; im Sommer, von November bis März, regnet es ausgiebig. Aber selbst im Winterhalbjahr fällt noch genug Niederschlag, sodass die Insel „immergrün“ ist und ständig etwas blüht. Zwar bleibt der Regen im Winter oftmals in den Bergen hängen oder zeigt sich nur in Form von Nebel. Aber diese Feuchtigkeit reicht aus, um aus vielen Waldwegen einen Dschungel zu machen. Aber keine Sorge, wilde oder gefährliche Tiere existieren auf La Reúnion nicht. Der Weg durch das Dickicht ist also ungefährlich, auch wenn man sich vielleicht manchmal etwas mulmig fühlt.
Vanille – La Vanilleraie
Der Anbau von Vanille hat Tradition auf der franzöischen Vulkaninsel. Über die Geschichte des leckeren Gewürzes kann man sich z.B. in der „Domaine du Grand Hazier“ informieren. Allerdings lohnt sich der Besuch nur so richtig, wenn man der französichen Sprache mächtig ist. Zwar gibt es in einem separaten Raum Video auf Englisch. Ich denke aber, man sollte die Geschichte im Zusammenhang mit der Besichtigung des Herrenhaus hören. Das ist bei dem Video nicht der Fall, leider. Natürlich gibt es auf dem Gut auch einen Verkaufsraum mit gesalzenen Preisen. Und was mich wirklich überrascht hat ist, dass der Verkauf einiger Vanilleprodukte limitiert ist. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die Touristen bei den Preisen das Zeug in Massen herausschleppen – aber, wer weiß?
Leckereien in freier Wildbahn
Ich finde es faszinierend, dass man auf La Réunion bei einer Wanderung an Leckereien vorbeikommt, die wir hierzulande nur aus dem Supermarkt kennen. Das sind zum Beispiel Pfirsiche, Mangos und Kalebassen, die einfach so in den Gärten oder am Wegesrand stehen. Unnötig zu sagen, dass Obst auf der Insel viel besser schmeckt als bei uns. Logisch, die Früchte reifen hier natürlich zu Ende. Große Augen machen wir auch, als wir an einem Ananasfeld vorbeifahren. Die gelbe, saftige Viktorianananas wächst bodennah als Rosette in harten, stacheligen Blätterbüschen, die wie Reihen von Lavendelbüschen die Felder bedecken.
Beim Wandern in den Wäldern sind wir oftmals damit beschäftigt, über Wurzeln, Steine und rutschige Passagen den besten Weg zu finden. Es lohnt sich aber, immer wieder stehen zu bleiben und inne zu halten. Am Wegesrand gibt es viel zu entdecken, es wäre einfach zu schade, achtlos an den Schätzen der Natur achtlos vorbeizugehen.