Sommerkunstzeit in Braunschweig
Kunst und Geschichte stehen an diesem Wochenende in meiner Löwenstadt auf dem Programm. Seit Mittwoch ist Sommerkunstzeit in Braunschweig. An verschiedenen Orten und Plätzen in der Stadt kann man sich kulturell unterhalten oder inspirieren lassen. An diesem Sonnabend lädt auch der Arbeitskreis Andere Geschichte zu einem seiner Stadtspaziergänge ein, diesmal in das östliche Ringgebiet. Und zu guter Letzt lockt das Schlossmuseum Braunschweig mit seiner aktuellen Ausstellung „Gesellschaft der Freunde junger Kunst„.
Braunschweig schrill
Wir starten unseren Rundgang am Wiederaufbau-Atelier am Kohlmarkt und verschaffen uns einen ersten Überblick. Als nächstes begeben wir uns zur Burgpassage. In der Galerie erwartet uns Schaufensterkunst von „Schrill e.V.„. Hier heißt es „Nomen est omen“: Salamischnitte mit Sahne aus dem Siphon oder Fahrrad-Parkplätze, die nur neun Tage geöffnet haben.
Der Mann mit der Säge
Von dort geht es weiter zum Ringerbrunnen. An diesem Ort treffen wir auf Sebastian Heiß, den Mann mit der Motorsäge. Und hier muss ich sagen, bin ich tatsächlich überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass man mit einer doch recht grobschlächtigen Säge so filigrane Holzskulpturen wie Eulen oder Hirschgeweihe herstellen kann.
Unser nächster Stopp ist die Buchhandlung Graff. Eine Installation des Künstlers Lars Eckert kann man im Laden bewundern, vor dem Gebäude gibt es Livemusik.
Braunschweiger Geschichte
Nun wird es Zeit für ein kleines Intermezzo zur Braunschweiger Geschichte. Der Arbeitskreis Andere Geschichte lädt zu einem seiner Stadtspaziergänge ein. Diesmal soll es durch das östliche Ringgebiet gehen. Treffpunkt ist das Kolonialdenkmal im Stadtpark. Ich muss zugeben, dass ich dieses Monument bis dato noch nicht wahrgenommen hatte.
Als wir am verabredeten Punkt ankommen, wartet bereits eine beachtliche Anzahl an Interessenten. Hm, das könnte schwierig werden. Es zeigt aber auch, wie wichtig es vielen Menschen ist, sich endlich mal wieder unterhalten lassen zu können. Der Rundgang ist der Bauarchitektur zwischen 1890 und 1945 gewidmet und bewegt sich zwischen Jasperalle, Wilhelm-Bode-Straße und dem Malerviertel. Bis zum Olfermannplatz folgen wir der Veranstaltung, dann allerdings verlieren wir aufgrund der großen Teilnehmerzahl und der Tatsache, dass der Leiter der Führung schwer zu verstehen ist, die Lust und kehren in die Stadt zurück.
Am Schlossmuseum Braunschweig machen wir Halt. Der Eintritt in die Galerie ist heute frei. Wir sind leider spät dran und haben nur noch zwanzig Minuten Zeit, um uns einen kurzen und knackigen Eindruck der Sonderausstellung „Gesellschaft der Freunde junger Kunst“ zu verschaffen.
Trotz des knappen Zeitkorridors gewinnen wir einen spannenden Einblick in die Braunschweiger Kunstszene von 1924 bis 1933. Die Ausstellung wird noch bis zum 5.9.2021 gezeigt, vielleicht ergibt sich noch einmal die Chance für einen zweiten Besuch.
Chillen in der Fuze
Langsam stellt sich der Kaffeedurst bei uns ein. Aber vorher steht noch der Besuch der Schloss-Arkaden auf dem Programm. Diesen Teil der Sommerkunstzeit finden wir allerdings nicht so spannend und ziehen deshalb recht schnell weiter in die Neue Straße, wo wir uns bei der Bäckerei Sander eine Kaffee- und Kuchenpause gönnen. Wir atmen einmal entspannt durch bevor wir zum Endspurt in den Handelsweg pilgern. Und dieser Weg, so mein Eindruck, hat sich wirklich gelohnt.
Das ehemalige Riptide ist zum Ausstellungsraum geworden. Jetzt heißt es MALzeit im RipArt. Für meinen Geschmack finden sich hier die interessantesten Objekte. An dieser Stelle werden wir auch auf die kommende Ausstellung „Stille Streifzüge“ von Angelika Soluk in der Stadtbibliothek Salzgitter aufmerksam. Prima, dann können wir uns bereits heute auf das nächste künstlerische Highlight freuen.