Tag des offenen Denkmals: Theater, Architektur und Denkmäler

Christina/ September 16, 2024/ Kultur/ 0Kommentare

Am deutschlandweiten Tag des offenen Denkmals stand für uns zunächst eine Marinee auf dem Programm. Es ging ins “Kleine Haus”. Das Stück “Jeeps” von der Autorin Nora Abdel-Maksoud sollte vorgestellt werden. Pünktlich um 11 Uhr geht’s los. Der gut 3/4 gefüllte Saal ist gespannt. Vier Stühle stehen vor der Bühne: Ursula Thinnes, verantwortlich für die Dramaturgie des Stückes schwingt an diesem Tag das Mikrofon und stellt die Fragen. Weiterhin anwesend sind: Simon Jensen (Regisseur), Roman Konienczny (Schauspieler), Burkhard Bauche (Schauspieler und Musiker) und Lasse Bothe, der später eine Gesangseinlage zum Besten gibt.

Jeeps – eine Komödie zum Nachdenken
Verpackt als Komödie behandelt das Stück von Abdel-Maksoud doch ein ernstes Thema. Es geht ums Erben. Gut, da hört bei Vielen sowieso der Spaß auf. 400 Millionen werden jedes Jahr in Deutschland vererbt. Gleichzeitig lebt jedes fünfte Kind in Deutschland in Armut. Verkehrte Welt? Tatsächlich, so erklärt uns Thinnes zu Beginn, gibt es vermögende Menschen, die sich über diese Diskrepanz Gedanken machen. Das ist der Rat für Rückverteilung in Österreich. Z.B. in Gestalt von Marlene Engelhorn. Verrückt oder? So verrückt wieder sogenannte “Lotterieeffekt”. Dieser besagt, dass selbst Menschen, die keine Aussicht auf eine Erbschaft haben, gegen eine Erhöhung der Erbschaftssteuer sind. Grund: Es könnte ja eines Tages ein unverhoffter Geldsegen von einem Unbekannten kommen. Und wer will dann schon hohe Steuern zahlen?

Silke wurde enterbt
Der Plot von Abdel-Maksouds Stück ist schnell umrissen: Die Akteurin Maud ist Harz IV-Empfängerin. Silke dagegen wurde enterbt. Gabar arbeitet beim Jobcenter und wird auch der Unbestechliche genannt. Seit der Erbschaftsreform muss im Jobcenter ein Los beantragt werden. Und Gabor kauft sich einen Mercedes D-Klasse. Mehr sei noch nicht verraten. Jungstar Lasse Bothe gibt mit dem Lied “Teilen macht Spaß” noch Einblick in die musikalische Ebene des Stücks. Der Rest muss per Ticket auf der Bühne erschaut werden.

Villa Gerloff
Wir hatten noch nicht genug Kunst für heute. Die Villa Gerloff, im städtischen Besitz, öffnet heute ihre Tore. Das wollen wir uns doch mal näher anschauen. Am Löwenwall betreten wir zunächst ein prächtiges Gelände mit einem schönen Vorgarten. In der Villa selbst sieht es mittlerweile eher geschäftsmäßig aus. Da finden Sitzungen statt und werden Veranstaltungstipps ausgegeben. Allein das Treppenhaus in dem Gebäude ist noch eine interesssante Konstruktion. Und auch der Blick in den schönen Garten lohnt sich.

Wasserturm am Giersberg
Wir brechen zu unserer letzten Station auf, dem Wasserturm auf dem Giersberg. Da wir leider keine Tickets haben, dürfen wir den Turm nicht besteigen. Aber, es reicht immerhin für einen Blick in den “Bauch” des Turms. Errichtet wurde der Turm im Jahr 1901 von den Braunschweiger Wasserwerken. Architekt war der Stadtbaumeister Max Osterloh. 1987 wurde er außer Dienst gestellt und durch das moderne Pumpwerk im Bürgerpark ersetzt. Der Wasserturm besitzt heute noch eine vollständige technische Ausstattung, die das heimische Wilke-Werk realisierte.

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