Plötzlicher Gefühlstod, Teil 3

Christina/ November 14, 2019/ Philosophisches

Diesmal möchte ich über Symptome und Ursachen sprechen. Im ersten Teil meiner Serie hatte ich es bereits angedeutet: Symptome zu bearbeiten anstatt Ursachen zu erkennen bleibt auf lange Sicht wirkungslos. Warum? Symptome sind wichtig, weil sie Rückschlüsse auf mögliche Ursachen zulassen. Mehr aber nicht. D.h. wenn jemand versucht, seine Symptome abzustellen, werden die ursächlichen Auslöser bleiben und sich über andere Mechanismen Geltung verschaffen. Denn, das Bearbeiten der Symptome ist nur oberflächlich. So wird der Teufelskreis nicht beendet. Genau das ist mein Eindruck, der aus der Lektüre diverser Zeitschriften-, Zeitungs- und Internet-Artikel entstanden ist. Diese bleiben zumeist an der Oberfläche, aus welchen (guten) Gründen auch immer. Sie mögen hilfreich sein, um eine Erstbestimmung durchzuführen und Anhaltspunkte dafür zu erhalten, um was es in der Tief gehen könnte. Sie übernehmen also eine Art Orientierungsfunktion. Für den eigenen Partner oder sich selbst jedoch aufgrund dieser Symptome einen Persönlichkeitsstil zu diagnostizieren halte ich für vorschnell. Denn, jeder Mensch ist einzigartig und jeder hat seine eigene Überlebens- und Leistungsstrategie entwickelt mit der er sein jetziges Leben bestreitet. Diese Strategie hat er in seiner Kindheit und Jugendzeit aufgestellt. Ob es sich dabei um eine Verlierer-, Gewinner- oder Nicht-Verlierer-Strategie handelt, kann jeder nur für sich selbst entscheiden. Auch, ob er diese Strategie aufrecht erhalten oder verändern will. Die Kosten, die er für seine Strategie zahlt, muss jeder selber tragen.

Mut, Ehrlichkeit und Durchhaltevermögen

Mit dieser Einführung befinden wir uns bereits in den Methoden der Transaktionsanalyse. Die Transaktionsanalyse (TA) versucht mit ihrem Konzept zu klären, warum Menschen sich so verhalten, wie sie es tun. Von dem Punkt aus, ist dann eine Veränderung möglich, wenn sie denn wirklich gewollt ist. Diese Veränderung bedarf der Ehrlichkeit sich selbst gegenüber und des Muts. Sie braucht Geduld, weil es Zeit kostet, sich selbst zu verändern. Und sie braucht vor allem einen starken Willen und Durchhaltevermögen, denn auch Rückschläge müssen in Kauf genommen werden, von denen man sich aber nicht entmutigen lassen darf.

Strokes, die Währung der Anerkennung

Ich komme an dieser Stelle auf unser Beispiel einer Beziehung mit einem passiv-aggressiven Mann zurück. Wie ich bereits mehrfach betont habe, geht es nicht um eine Verurteilung, sondern um eine Ursachenklärung für die beschriebenen Symptome. Zur Erinnerung: Der Umgang mit einem passiven-aggressiven Menschen kann beim Gegenüber Verwirrung, Hilflosigkeit, Frustration und zuletzt Wut auslösen. Die Folge ist, dass die betroffene Person sich über kurz oder lang von der sich passiv-aggressiv verhaltenden Person trennt. Bei einer niedrigen Frustrationstoleranz wird das sehr schnell gehen, bei einer hohen Frustrationstoleranz (die m.E. ein korrespondierendes Krankheitsbild voraussetzt) kann das „Spiel“ auch mehrere Jahre dauern. Die Frage ist immer, welchen Nutzen der Partner eines passiv-aggressiven Menschen aus der Beziehung zieht. Und in diesem Zusammenhang ist eine (erschreckende) Erkenntnis hilfreich um das eigene Verhalten einzuschätzen.Das sind die sogenannten „strokes“, Zuwendungen (positiver oder negativer) Art, die JEDER Mensch zum Überleben braucht. Bei einem stroke (unzureichend übersetzt mit Streicheleinheit) handelt es sich um ein Zeichen der Anerkennung, die eine Person einer anderen zollt. Die einfachste Einheit eines „strokes“ ist das Grußwort „Hallo“. Indem ich zu jemandem „Hallo“ sage, zeige ich ihm, dass ich ihn wahrnehme, dass ich ihn anerkenne und er mir nicht völlig egal ist. Strokes können aber nicht nur positiv („Hallo“ oder non-verbal auch streicheln), sondern auch negativer Art sein. Negative strokes sind z.B. Beleidigungen oder eine Ohrfeige. Die wirklich erschreckende Erkenntnis daran war für mich, dass erwiesenermaßen Menschen lieber negative strokes (Zuwendungen) in Kauf nehmen als gar keine zu erhalten, denn keine strokes zu erhalten bedeutet Einsamkeit, d.h. von anderen nicht gesehen zu werden und damit eine Negation der eigenen Existenz. Hinter einer Nicht-Reaktion steckt also die Botschaft: „Du und deine Bedürfnisse, Gefühle und Interessen zählen für mich nicht“. So schlimm das klingen mag, aber für mich erklärt diese Erkenntnis, warum Menschen dazu neigen, auch an destruktiven Beziehungen oder Ehen festzuhalten. Selbst, wenn sie in diesem Verhältnissen in erster Linie negative strokes erhalten (z.B. über Streitereien oder Verletzungen), so werden sie trotzdem zur Kenntnis genommen, d.h. sie existieren. Demnach ist das Grausamste, was man einem anderen Menschen antun kann, ihn einfach zu ignorieren, ihn ins Leere laufen zu lassen, ihn im Ungewissen zu lassen und ihm damit das Gefühl zu vermitteln: „Für mich existierst du überhaupt nicht“. Da die Anerkennung durch andere ein menschliches Grundbedürfnis ist, trifft uns diese Verhaltensweise natürlich ins Mark. Und genau dieses Gefühl löst der passiv-aggressive Mensch (unbewusst) in uns aus, indem er sich komplett zurückzieht und uns ohne jede Erklärung, ohne jegliche Reaktion stehen lässt. Wie gesagt, dieser Auswirkung ist er sich vermutlich zum einen nicht bewusst und zum anderen wird sie nicht mit der Intention ausgeführt, den anderen zu vernichten. Genau diese Gefühle kann er aber bei dem Partner auslösen (auch wenn dieser für seine eigenen Gefühle verantwortlich ist und dieser vermutlich sein eigenes Lebensprogramm ablaufen hat). Vor allen Dingen, die passiv-aggressive Person tut sich mit diesem Verhalten keinen Gefallen – auch, wenn sie sich das vielleicht selbst einredet. Tatsache ist aber, dass die Kosten für dieses Verhalten sehr hoch sind. Sie bezahlt in der Währung verlorener Freundschaften und vor allen Dingen Partnerschaften.

Die hohe Kosten für das Verhalten: Ursachenforschung

Vermutlich ploppen bei euch gerade zwei Fragen auf: 1. Warum verhält sich diese Person so? 2. Warum stellt diese Person nicht einfach ihr Verhalten ab? Nun, das sind zwei einfache Fragen, hinter denen komplexe und eingefahrene Skripte stecken. Skripte, die vornehmlich aus der Kindheit stammen und die seinerzeit ihre Berechtigung hatten, weil sie das Überleben des Individuums gesichert haben. Allerdings, diese Strategien mögen damals sehr notwendig und richtig gewesen sein, leider sind sie in der Gegenwart oft kontraproduktiv und beeinflussen das Leben der Betroffenen im „Hier und Jetzt“ massiv und negativ. Damit sind wir bereits bei der Ursachenforschung. Diese Ursachen sind absolut individuell und können nur von jedem selbst erforscht werden, z.B. in einer phänomenologischen Analyse, indem derjenige seinen eigenen Gefühle in einer Situation aus dem „Hier und Jetzt“ erkennt und für sich zurückverfolgt, wann und wo er dieses Gefühl (in seiner Kindheit) zum ersten Mal erlebt hat. Wenn ihm dies gelingt ist er auf eine Ursache (Wurzel) gestoßen. An dieser Wurzel kann er dann arbeiten. Zur Differenzierung arbeitet die TA mit drei Ich-Zuständen. Das Konzept besagt, dass ich als Mensch drei Ich-Zustände einnehmen kann: das Erwachsenen-Ich (ER), das Eltern-Ich (EL) und das Kind-Ich (K). JEDER Mensch verfügt über alle drei Ich-Zustände. Wie sich diese auswirken ist bei jedem Mensch unterschiedlich. Die Stärke der Ausprägung eines jeweiligen Zustandes markiert den Persönlichkeitsstil der jeweiligen Person.

Die drei Ich-Zustände

Idealerweise entscheidet ein „gesunder“ Mensch hauptsächlich aus seinem ER, das ist der Zustand in dem er rationale Entscheidungen trifft, die auf geprüften Informationen beruhen. Das EL ist von „Einschärfungen“ (Verboten) und „Gegeneinschärfungen“ (Ratschlägen) der Eltern und anderen Bezugspersonen (Erzieher, Lehrer, etc.) geprägt. Diese Prägungen können positiv oder negativ sein, hier spricht die TA von einem „nährenden“ El (n-El) und einem kritischen EL (k-EL). Das Kind-Ich beschreibt die Gefühlswelt eines jeden Menschen, es zeigt sich, wenn wir Spaß haben, Freunde, Wut oder Ärger empfinden. Das K ist sehr mächtig und beeinflusst unsere Motivation, etwas an uns selbst zu ändern. Wenn das Kind von der Änderung Angst hat, dann wird es (für den Betroffenen unbewusst) versuchen, diese Änderung zu verhindern. Hier unterscheidet die TA zwischen einem angepassten Kind (aK) und einem freien Kind (fK). Das angepasste Kind (angepasst an die Erwartungen der Eltern und der Gesellschaft) kann sowohl angepasst-lieb als auch angepasst-rebellisch sein, denn auch die Rebellion gegen die Eltern ist eine Art der Anpassung. Frei ist es nur, wenn es völlig unabhängig von elterlichen oder gesellschaftlichen Geboten handelt. Aus diesem Grund ist der Anteil von Handlungen, die aus dem aK kommen bei den meisten Menschen sehr hoch. Und: Jede Entscheidung, die wir treffen durchläuft alle drei Ich-Zustände (in einer Geschwindigkeit, die wir natürlich nicht wahrnehmen). Welche Entscheidung wir dann treffen und aus welchem Ich-Zustand heraus diese getroffen wird, hängt von unserem Persönlichkeitsstil ab. Dabei gibt es Persönlichkeitsstile, bei denen das ER getrübt (unterdrückt) oder sogar ausgeschlossen ist. In diesem Falle fechten das EL und das K einen Kampf miteinader aus. Mit anderen Worten, wir treffen eine Entscheidung nicht aus unserem erwachsenen „Hier und Jetzt“ heraus, sondern aus unseren Kindheitserfahrungen bzw. -strategien. Demnach befinden wir uns in einem Idealzustand bzw. nutzen eine Gewinnerstrategie, wenn wir mit vollem Bewusstsein unseres ERs, bei Entscheidungen den ermutigenden Zuspruch (nährendes EL) und die natürliche Begeisterung des K (fK) mit einfließen lassen.

Das ist aber bei den wenigsten Menschen so. Nochmals: das K ist unser mächtigster Zustand. Vom K gehen alle „Spielchen“ (darauf komme ich noch zu sprechen) und alle Gefühlsmaschen (Überdeckungen der eigentlichen Gefühle) aus. Diese (unbewussten) Ablenkungsmanöver halten uns in perfider Art und Weise davon ab, uns selbst zu entfalten. Ein typisches Beispiel für den Einfluss des K ist der Glaube mancher Frauen, dass eines Tages der Märchenprinz auftaucht, der sie heiratet und dann alles gut wird. Das ER weiß natürlich, dass das eine Utopie ist, da es weder Tatsachen noch überprüfbare Informationen dazu gibt, dass das passieren wird (Um tiefer in die Matrie einzusteigen empfehle ich das Buch von Rüdiger Rogoll.

So, was hat das jetzt alles mit dem passiv-aggressiven Mann zu tun? Bevor ich auf diese Frage eingehe, ist es noch wichtig, ein weiteres Konzept der TA zu erklären und zu verstehen. Wie der Name bereits verrät, geht es der Theorie um die Analyse (menschlicher) Transaktionen. Eine Transaktion besteht aus einem Stimulus (z.B. „Hallo“) und aus einer Reaktion (z.B. ebenfals „Hallo“). Als zweites ist es wichtig zu erkennen, aus welchem Ich-Zustand die beiden Akteure miteinander agieren. Denn der Ich-Zustand bzw. deren Komplementarität bestimmt den positiven oder negativen Ausgang einer Transaktion. Transaktionen werden als komplementär bezeichnet, wenn sich beide Akteure in demselben Ich-Zustand befinden, d.h. es wird von ER zu ER kommuniziert, von EL zu EL oder von K zu K. Solange das der Fall ist, kann die Transaktion endlos (positiv) verlaufen. Sobald die Transaktion von einem der Partner gekreuzt wird, wird die Transaktion abgebrochen. Das ist der Fall, denn A z.B. aus seinem ER kommuniziert, B aber aus dem EL antwortet. Hier ein klassisches Beispiel (ER): „Schatz, weißt du wo meine Schuhe sind?“ Antwort (EL): „Pass doch auf deine Sachen selber auf!“ Darüber hinaus gibt es noch kompliziertere Varianten, die sich in der einschlägigen Literatur nachlesen lasen. (s. Teil eins meiner Artikelserie).

Die Spiele der Erwachsenen

Um die Gemengenlage noch etwas transparenter zu machen, habe ich mich dazu entschossen, zunächst auf das Spiel „Alkoholiker“ einzugehen. Zugegebenermaßen kann ich damit auch noch ein wenig die Spannung erhöhen und auf Teil vier meiner Serien neugierig machen. Den Alkoholiker habe ich bereits kurz im ersten Teil meiner Serie erwähnt. Bei Spielen handelt es sich definitorisch nach Eric Berne um Zeitvertreibe. Zeitvertreibe werden von Erwachsenen genutzt, um die Zeit eines Tages zu strukturieren. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, Einzelheiten lassen sich in Bernes Buch nachlesen. Wir konzentrieren uns hier auf das Lebensspiel des Alkoholikers (der Name ist nur exemplarisch für eine Form der Sucht, es muss nicht das Trinken sein). Sowohl die Beschreibung des Spiels als auch die Verhaltensweisen der Beteiligten haben mich sehr an meine letzte Beziehung erinnert. Vorweg: Spiele beinhalteen Gefühlsmaschen und werden von der spielführenden Person unbewusst gespielt. Der Nutzeneffekt dieser Spiele ist der Erhalt von negativen strokes (=Zuwendungen), die Gefühle am Ende des Spiels sind immer negativ. Das klingt paradox, ist aber so. Wir erinnern uns, der Erhalt von negativen Aufmerksamkeit ist immer noch besser als keine Aufmerksamkeit! Das Spiel „Alkoholiker“ beinhaltet fünf Rollen, die allerdings nicht notwendigerweise von fünf verschiedenen Personen gespielt werden müssen. Warum das? Weil die Personen ihre Rollen im Laufe des Spiels ändern können. Das wird mit dem sogenannten Drama-Dreieck erklärt. Das Drama-Dreieck besagt, dass es im Wesentlichen in einer (negativ verlaufenden) Transaktion drei Rollen geben kann: a) die des Opfers, b) die des Retters und c) die des Verfolgers. Alle drei Rollen haben eine unterschiedliche Motivation. Wie gesagt, die Rollen können innerhalb einer Transaktion gewechselt werden, d.h. beginnt eine Person in der Rolle des Opfers, kann sie innerhalb des Spiels in die Rolle des Retters oder des Verfolgers wechseln. Das Spiel des Alkoholikers verläuft in den Grundzügen folgendermaßen: Der Alkoholiker (A) legt immer wieder ein Verhalten an den Tag (z.B. eben Alkohol zu trinken), das für ihn selbst negative Gefühle produziert, aus dem er aber nicht aussteigen kann. Mit der Hilfe des „stummen Helfers“ (SH), des Nörglers (N) und des Retters (R) kann er dieses Spiel aufrechterhalten. Das funktioniert, weil alle Beteiligten ihre negative Zuwendung aus diesem Spiel ziehen (die fünfte Rolle des „Verbindungsmanns“ lasse ich hier außen vor, da sie für mein Beispiel keine Rolle spielt). Die Rollen SH (kocht Kaffee, wenn A betrunken nach Hause kommt), N (macht Vorhaltungen) und R (fleht A an, doch das Trinken zu lassen) können von einer Person (Ehefrau, Partnerin, Mutter etc.) gespielt werden oder sich auch über mehrere Personen aus dem „Beziehungskreis“ aufteilen.

Der Morgen danach

So, zurück zu den Grundzügen: A trinkt weiter seinen Alkohol, hat dabei aber ein schlechtes Gewissen. Darum geht es aber gar nicht. Der Nutzen, den der Betroffene aus seinem Spiel zieht wird der „Morgen danach“ genannt und zeigt sich in der Form einer ersehnten Verzeihung des Benehmens durch den Partner, der das destruktive Verhalten immer wieder billigt und damit dem Alkoholiker den „Kick“ versetzt. Was der Süchtige mit seinem Verhalten also erreichen will ist das Verzeihen seines Mitspielers, der ihm damit seine negativen Gefühle sich selbst gegenüber nimmt. D.h. der Knackpunkt an der ganzen Geschichte ist die Selbstkasteiung und die Selbstbemitleidung des Alkoholikers am „Morgen danach“ und die Vergebung durch seine Partnerin, seine Familie, etc. Das Ziel seines Verhaltens ist es, eine Situation herbeizuführen, in der dem K-Ich ernste Vorhaltungen gemacht werden können, z.B. durch N im EL-Ich aber auch durch das eigene EL-Ich.

Die Maschen des passiv-aggressiven Partners

Warum spielt A dieses Spiel? Das Spiel ist eine Ersatzhandlung von A. Mit dem Spiel kann A. wirklichen Intimerlebnissen aus dem Weg gehen, indem er alle anderen Mitspieler auf Distanz hält. Oftmals haben diese Personen das Gefühl, dass sie auf andere Menschen langweilig wirken, dass ihr Leben nicht spannend ist. Wie sehen solche Spiele nun bei unserem passiv-aggressiven Mann (PAM) aus? Eine typische Gefühlsmasche des PAM ist z.B. seine Unpünktlichkeit, die er geradezu mit einer Akribie pflegt und sich somit dem anderen verweigert. Und obwohl er weiß, dass das seinem Gegenüber Unmut hervorruft, treibt er das Spielchen immer weiter mit der Hoffnung auf den „Morgen danach“, d.h. die Nachsicht seiner Partnerin. Ein anderes Beispiel für diese Masche ist seine Verweigerung, sich an Abmachungen zu halten, indem er diese nicht einhält oder hinterher behauptet, sie vergessen zu haben. Auch hier oft er auf die Vergebung seines Gegenübers. Ein drittes Beispiel ist die Sabotage der Bemühungen anderer. Nehmen wir an, B. möchte mit A. über das Wochenende wegfahren. A. stimmt dem Plan zu und verspricht, sich um eine Unterkunft zu kümmern. Kurz vor dem Wochenende fragt B. nach, was nun mit der Unterkunft ist. A. gibt sich völlig überrascht und teilt kurzfristig mit, dass er von der Idee doch nicht mehr ganz so überzeugt ist. Gleichzeitig versucht er die Entscheidungsfindung komplett auf B. zu übertragen, um keine Verantwortung für den Ausgang der Situation übernehmen zu müssen. Wie seine Haltung zu dem Kurzurlaub jetzt ist, teilt er B. nicht mit, er weiß es angeblich nicht.

So viel für heute. Im nächsten Teil will ich darüber schreiben, wie aus Fröschen Prinzen werden und warum es sich nicht lohnt, auf den Weihnachtsmann zu warten.

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